Umbau und Erweiterung Berggasthof Höchsten
Der Berggasthof Höchsten als 1. Naturerlebnishotel Deutschlands wurde 2010/2011 grundlegend umgebaut und erweitert.
Die Erweiterungsflächen umfassen den Hof und die Scheune, die bis auf den vor acht Jahren eingebauten Seminarraum abgerissen wurde. Ein ausgeklügeltes Brandschutzkonzept, das auch den Altbau mit einschloss, ermöglichte die Ausführung des Gästetrakts in den beiden Obergeschossen in Holzbauweise (F30). Die Durchführung der Baumaßnahme während des laufenden Betriebs ermöglichte eine möglichst kurze Bauzeit.
Die industriell vorgefertigten Brettsperrholzelemente in astfreier Weißtanne mit glatter oder geschlitzter (absorbierender) Oberfläche wurden werkseitig passgenau abgebunden und vormontiert auf die Baustelle geliefert und von drei Mann in (nur) neun Tagen aufgebaut.
Im Bereich des vorhandenen Seminarraums sind die Wände über neun Meter freitragend gespannt und nehmen die Deckenlasten der beiden darüber liegenden Geschosse auf. Über in die Wandelemente integrierte BSH-Stützen werden die Vertikallasten des Zimmertrakts und der ebenfalls an die BSH-Stützen angedockten Balkone ausserhalb des Bestandskörpers abgetragen.
Passend zur Philosophie des Hauses wurden ausschließlich natürliche Baumaterialien eingesetzt. Neben der Schwazwälder Weißtanne für die konstruktiven und absorbierenden Brettsperrholzelemente wurde für die Möbel sowie- und Deckenverkleidungen Tannenholz aus dem benachbarten Kirchenwald verwendet.
Die zu verkleidenden Rückseiten der Elementwände wurden mit Federschienen schallentkoppelt und mit 15mm FC-Platten belegt, darauf wurde ein Lehmputz mit Wandheizung aufgebracht. Mit diesem Wandaufbau wurde ein weit über der Norm liegender Schallschutz erreicht. Dies gilt ebenfalls für die Holz-Elementdecken. Diese sind mit feinem Kalksplitt verfüllt. Darüber liegt eine 15mm Holz_Weichfaserplatte, 35mm EP1 Trittschalldämmung und 50mm Zementestrich.
Die Eiche-Landhaus-Dielen aus Thermo-Eiche sind zusätzlich mit einer 3mm Kork-Trittschallunterlage gedämpft.
Über raumhohe Lüftungsklappen werden die Gästezimmer mit Frischluft ohne Lärm und Mücken versorgt. Diese Faktoren in Verbindung mit der Massivholzbauweise erklären wohl den “besonders guten Schlaf”, der in der kurzen Zeit seit der Inbetriebnahme auffallend oft von Gästen gemeldet wird.
Die positiven Auswirkungen von mit Holz ausgebauten Räumen auf das Wohlbefinden von Menschen bestätigt auch eine wissenschaftliche Untersuchung der Universität Graz (Prof. Dr. Moser).
Auch im Umbaubereich des Altbaus wurde ebenfalls die Tanne als massive Schalung mit feinem Bandsägeschnitt bzw. als Akustikelement für Verkleidungen sowie Möbeleinbauten eingesetzt. Dies führt zur Verzahnung von Altbau und Neubau.